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BACHS FREIE ORGELWERKE
Eine Einführung in das nicht choralgebundene Orgelschaffen
Johann Sebastian Bachs (1685-1750)
von Joachim Winkler
Basierend auf den Erfahrungen einer langjährigen Konzerttätigkeit, die Bachs Orgelmusik immer wieder umfassend thematisierte, entstand im Umfeld der beiden Bachjahre 1985 und 2000 eine Textsammlung, die sich den freien, d.h. nicht choralgebundenen Orgelwerken Johann Sebastian Bachs (1685-1750) widmet. Die Texte dienten damals als gedankliche und analytische Grundlage im Rahmen vorbereitender Gesprächskonzerte, die mehreren zyklischen Gesamtwiedergaben des Bachschen Orgelschaffens vertiefend vorgeschaltet waren und als Manuskripte verteilt wurden. Inzwischen durchgreifend revidiert und durch aktualisierende Nachträge ergänzt, sollen sie über diese Webseite einem breiten Interessentenkreis zugänglich gemacht werden. Es ist dabei nicht von der Hand zu weisen, daß eine nähere Beschäftigung mit Bach grundsätzlich hohe Ansprüche stellt. Sie erzwingt geistige Mitarbeit, rechnet mit der Bereitschaft dazuzulernen, verlangt auch, wenn irgend möglich, den Blick in den Notentext und Bemühung um weiterführende Kenntnisse. Dies vorausgesetzt ist es Grundintention der vorliegenden Aufsätze, ein breites, aber ernsthaft interessiertes Konzertpublikum von normaler Inhomogenität anzusprechen. Daraus erklären sich Zuschnitt und Form dieser Texte: Sie dürfen weder zu lang noch zu pauschal, weder zu wissenschaftlich-detailversessen noch zu wohlfeil volkshochschulartig sein. Eine solche Quadratur des Kreises landet natürlich zwischen allen Stühlen, aber nur von diesem “Niemandsland” aus ist es möglich, Konzerthörer und Musikfreunde mit ihren so unterschiedlichen Vorkenntnissen abzuholen, sie für das jeweilige Werk aufzuschließen und ihnen – dann allerdings auch durchaus konfrontativ! – ein Stück weiter die Augen für die konstitutive Wirkungsmacht Bachscher Komplexität zu öffnen. Gerade bei Bach, dessen Musik so oft als „objektiv" und als „musikalische Mathematik" mißdeutet wird, gehört es dann aber auch dazu, (bewußt „unprofessionelle" und „unwissenschaftliche"!) Hinweise auf die Ereignis- und Erlebnisseite seiner Musik miteinzubeziehen. Denn stets sind und bleiben – beim Komponisten wie bei seinen Interpreten und Hörern – subjektives Leben und Erleben gleichermaßen konstitutiv im Spiel.
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